Ringvorlesung „Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit“
Ringvorlesung „Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit“
Die UN Global Goals im Fokus naturwissenschaftlicher Forschung
Die Auswirkungen des Klimawandels und globaler Krisen sind auch in Deutschland nicht zuletzt durch Dürreperioden, Überflutungen und Versorgungsengpässen spürbar. 2016 verabschiedeten die Vereinten Nationen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten UN Global Goals (for Sustainable Development). Deren Zweck es ist weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene zu fördern und sicherzustellen. An der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg arbeiten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran diese Ziele zu erreichen. In der Ringvorlesung „Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit – die UN Global Goals im Fokus naturwissenschaftlicher Forschung“ werden einige der Forschungsprojekte vorgestellt.
Die Vorlesungen richten sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Alle Vorträge finden, soweit nicht anders angegeben, donnerstags in Präsenz im Emmy-Noether-Hörsaal H12, Cauerstr. 11 in Erlangen von 18.30 – 19.30 Uhr statt. Sie können sich eine Teilnahmebestätigung per E-Mail zuschicken lassen.
Donnerstag, 22. Juni 2023, 18.30 Uhr
„Nachhaltige, inklusive und widerstandfähige Städte – Klimawandel und soziale Ungleichheit als Herausforderung“
PD Dr. Alexandra Titz, Institut für Geographie
Alexandra Titz studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Geographie und Biologie und promovierte dort 2005 im Fach Geographie. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt tätig, bevor sie 2008 an das Institut für Geographie der FAU wechselte. Im Februar 2023 habilitierte sie an der FAU zum Thema „The multiple layers of injustice in contexts of disasters and development: A fuzzy landscape of concepts and diverging issues“.
Dr. Titz forscht an der Schnittstelle von geographischer Stadtforschung, geographischer Entwicklungsforschung und Disaster Studies sowie den damit verbundenen Gesellschaft-Umwelt- Interaktionen. Der Fokus ihrer Forschungsarbeit liegt aktuell auf der Analyse von Lebenswelten und Lebensgrundlagen, die im Kontext von sozialem Druck, Umwelt- und Klimaveränderungen, Gefahren und Risiken permanent herausgefordert, umstritten und in ständigem Wandel begriffen sind. Dabei kommt Aspekten der Stadtentwicklung sowie Ordnungsprozessen in Städten, Verwundbarkeitsmustern in Risiko- und Katastrophenkontexten besondere Bedeutung zu. Eng damit verbunden sind aktuelle Forschungsarbeiten zu urbaner grüner Infrastruktur zur Etablierung einer gerechten, integrativen, nachhaltigen und widerstandsfähigen Stadt.
Donnerstag, 13. Juli 2023, 18.30 Uhr
„Das Cassava Source-Sink Project: eine internationale Initiative zur Steigerung des Maniok-Ertrags für afrikanische Kleinbauern“
Dr. Wolfgang Zierer, Department Biologie
Wolfgang Zierer studierte Zell- und Molekularbiologie an der FAU und promoviert dort 2015 im Fach Biologie mit einem Fokus auf Pflanzenphysiologie. Seit 2016 ist er am Lehrstuhl für Biochemie tätig und leitet seit 2018 eine Arbeitsgruppe zur Erforschung von Maniok. Zusammen mit Prof. Uwe Sonnewald, Lehrstuhl für Biochemie, leitet er das Cassava Source-Sink-Konsortium, eine internationale Initiative zur Steigerung des Maniok-Ertrags.
Der Maniokstrauch (Manihot esculenta), in Afrika Cassava genannt, produziert mehrere große Speicherwurzeln mit hohem Stärkegehalt. Die genügsame Pflanze ist ein zentrales Grundnahrungsmittel in tropischen und subtropischen Ländern und ihre Wurzeln können in eine Vielzahl von stärkehaltigen Lebensmitteln verarbeitet werden. Im Rahmen des Cassava Source-Sink-Konsortiums versuchen wir eine Verschiebung der photosynthetischen Produkte in Richtung der Speicherwurzeln zu erreichen, um damit den Ertrag der Pflanze zu erhöhen. Besonders erforschen wir die pflanzlichen Transport- und Speicherprozesse. Außerdem interessieren uns die Entwicklungsprozesse, die zur Speicherwurzelbildung führen.
Als anwendungsorientiertes Projekt entwickeln wir basierend auf unseren Hypothesen biotechnologisch veränderte Cassavapflanzen die wir charakterisieren und auch im Feld auf ihre Leistung prüfen. Die gewonnen Erkenntnisse fliesen zurück in den Entwicklungsprozess und ermöglichen eine stetige Verbesserung des Konzepts. Wir arbeiten eng mit Cassava-Züchtern in Nigeria zusammen und hoffen, dass unsere Arbeit dazu beitragen kann, neue verbesserte Cassava-Sorten zu entwickeln.
Donnerstag, 4. Mai 2023, 18.30 Uhr
„Rohstoffkreisläufe – Warum Materialien mit uns reden müssen“
Andreas Wolf, Department Chemie und Pharmazie
Andreas Wolf studierte an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg Funktionswerkstoffe. In dieser Zeit sammelte er Erfahrungen unter anderem durch ein Austauschjahr an der Universität von New Mexico, USA, sowie am Norwegischen Institut für Energietechnik und bei BMW. Seit 2014 ist er Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Silicatforschung in Würzburg und promoviert derzeit an der FAU in der Supraparticle Group von Prof. Dr. Karl Mandel, Department Chemie und Pharmazie.
Während er am Fraunhofer ISC im Bereich Batterierecycling tätig ist, fokussiert sich seine Forschung an der FAU auf magnetische Markerpartikel, die es ermöglichen, dass Materialien mit uns kommunizieren. Beide Themenfelder und insbesondere deren Verknüpfung sind relevant für nachhaltige Rohstoffkreislaufe.