Deutscher Studienpreis für FAU-Physiker

Dr. Tobias Weitz wurde für seine Dissertation zum Thema „Mit ultrakurzen Laserimpulsen zu blitzschnellen Computern“ in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften ausgezeichnet. (Foto: Svea Pietschmann)
Dr. Tobias Weitz wurde für seine Dissertation zum Thema „Mit ultrakurzen Laserimpulsen zu blitzschnellen Computern“ in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften ausgezeichnet. (Foto: Svea Pietschmann)

Dr. Tobias Weitz vom Lehrstuhl für Laserphysik (Prof. Dr. Peter Hommelhoff) hat den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung erhalten. Herr Weitz wurde für seine Dissertation zum Thema „Mit ultrakurzen Laserimpulsen zu blitzschnellen Computern“ in der Sektion Natur- und Technikwissenschaften ausgezeichnet.

Hohe Rechengeschwindigkeit: essenziell für Lebens- und Gesundheitsstandards

Mit den physikalischen Grundlagen hinter KI befasst sich Dr. Tobias Weitz in seiner ausgezeichneten Dissertation. Sein Ausgangspunkt: Die Informationsverarbeitung durch Computer ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens geworden. „Große Teile unseres wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts hängen maßgeblich von der Weiterentwicklung immer leistungsfähigerer und schnellerer Computerprozessoren ab. Ein Trend, der sich durch die rasante Entwicklung in der künstlichen Intelligenz nochmals massiv beschleunigt hat und die physikalischen Möglichkeiten aktueller Technologie übersteigt“, unterstreicht der Nachwuchswissenschaftler vom FAU-Lehrstuhl für Laserphysik.

Dr. Tobias Weitz zeigt einen transformativen Ansatz für eine Lichtfeld-gesteuerte Computerarchitektur, die das Potenzial hat, bis zu 100.000-fach schneller als mit heutiger Technologie zu rechnen. Dazu hat er den Prototypen eines Logikgatters – der kleinsten Einheit digitaler Informationstechnologie – realisiert, der von ultrakurzen Laserimpulsen betrieben wird. Dieses neuartige Konzept rückt erstmals die Grundlagenforschung über die quantenmechanische Kontrolle von Elektronen auf der Zeitskala einer Femtosekunde (10−15 Sekunden) in den Fokus einer gesellschaftlichen Anwendung.

Die Relevanz seiner Forschung wird unterstrichen von der Tatsache, dass die Miniaturisierung und Beschleunigung herkömmlicher Computerarchitektur allmählich an harte physikalische Grenzen stößt und damit neue, revolutionäre Lösungen gefragt sind. Ein Rückgang des Innovationstempos könnte weitreichende Auswirkungen haben: auf die Verlässlichkeit von globalen Klimamodellen bis hin zur Aussagekraft von komplexen Krankheitsmodellen. Dr. Tobias Weitz betont: „Die Verfügbarkeit von Computern mit hoher Rechengeschwindigkeit ist damit ein essenzieller Baustein für die Sicherung und den Ausbau unserer heutigen Lebens- und Gesundheitsstandards.“

Über den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung

Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die 1959 vom Unternehmer und Stifter Kurt A. Körber ins Leben gerufene gemeinnützige Stiftung jährlich die besten Promovierten aller Fachrichtungen aus. Dabei zählt vor allem die gesellschaftliche Bedeutung der Forschung: Junge Forschende sollen dazu ermutigt werden, den gesellschaftlichen Wert der eigenen Leistung herauszuheben und sich einer öffentlichen Debatte darüber zu stellen. In den drei Sektionen Sozialwissenschaften, Natur- und Technikwissenschaften sowie Geistes- und Kulturwissenschaften werden jeweils ein Spitzenpreis à 25.000 Euro und zwei zweite Preise in Höhe von 5.000 Euro vergeben. 719 Teilnehmende hatten in diesem Jahr einen Beitrag eingereicht. Schirmfrau des Forschungspreises ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Weitere Informationen

Dr. Tobias Weitz
Lehrstuhl für Laserphysik
Tel. 0176/43793482
tobias.weitz@fau.de