American Astronomical Society zeichnet Dr. Thomas Dauser mit Innovationspreis aus
Dr. Thomas Dauser von der Dr. Karl Remeis-Sternwarte und vom Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) der FAU hat gemeinsam mit Javier Garcia (NASA Goddard Space Flight Center, Greenbelt, USA, und Caltech) und Tim Kallman (NASA Goddard Space Flight Center) den diesjährigen Innovationspreis der Hochenergie-Astrophysik-Fachgruppe (High Energy Astrophysics Division, HEAD) der American Astronomical Society (AAS) erhalten.
Mit der Vergabe des Preises würdigt HEAD die Entwicklung neuer Modelle zur Beschreibung der Strahlung aus Regionen sehr hoher Gravitation von akkretierenden kompakten Objekten wie Schwarzen Löchern und Neutronensternen. Der Preis wird etwa alle 18 Monate vergeben, um die Entwicklung innovativer, grundlegender oder revolutionärer Instrumentierung oder Software zu ehren, die zu bahnbrechenden Ergebnissen in der Hochenergie-Astrophysik geführt haben. Er wird an Einzelpersonen oder Teams verliehen.
Die AAS ist die Vereinigung der amerikanischen Fachastronomen. Der Preis wurde während des Jahrestreffens von HEAD im texanischen Horseshoe Bay überreicht.
„Diesen Preis zu erhalten, bedeutet eine große Ehre für mich und es ist besonders schön, ihn mit langjährigen Kollaborateuren und Freunden teilen zu können.“ sagte Dr. Dauser. „Mein Dank geht auch an die wissenschaftliche Gemeinschaft für ihr wertvolles Feedback und ihr ungebrochenes Vertrauen in unsere gemeinsame Arbeit. Diese Anerkennung ist eine starke Inspiration, die uns anspornt, die Modelle weiterzuentwickeln und damit zu weiteren bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnissen in der Hochenergie-Astrophysik beizutragen.“
Dr. Dauser forscht als Habilitand und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Röntgenastronomie der Dr. Karl Remeis-Sternwarte und von ECAP. Die mit dem Innovationspreis gewürdigte Leistung bezieht sich auf die Entwicklung von Software, mit der es Astrophysikern ermöglicht wird, Eigenschaften Schwarzer Löcher mit Messungen im Röntgenbereich auszumessen. Damit kann die Relativitätstheorie getestet werden.
Die Messungen benutzen die Strahlung von ionisierten Atomen, die sich fast mit Lichtgeschwindigkeit um ein Schwarzes Loch herum bewegen. Die von den Atomen ausgesandte Strahlung bewegt sich durch den gekrümmten Raum um das Schwarze Loch. Die dadurch auf die Strahlung aufgeprägten Effekte können mit Satelliten, die im Röntgenbereich empfindlich sind, wie dem europäischen XMM-Newton-Satelliten, dem amerikanischen NuSTAR-Satelliten oder dem deutschen eROSITA-Instrument vermessen werden.
Die von Dr. Dauser und seinen Kollegen entwickelte Software hat sich in den letzten Jahren zu einem Standard-Werkzeug für derartige Messungen entwickelt, weil sie sämtliche relevante atomphysikalische Effekte und die Relativitätstheorie berücksichtigt. Fast 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen nutzen diese Software.
Kontakt
Dr. Thomas Dauser
thomas.dauser@fau.de