FAU weiht Chemikum offiziell ein
Lehr- und Forschungsbau am Südgelände schon seit 2016 in Betrieb
Mit großer Freude hat die FAU am 9. Mai den 1. Bauabschnitt des Chemikums nun auch offiziell in Betrieb genommen. Das hochmoderne Gebäude am Erlanger Südgelände beherbergt auf rund 10.000 Quadratmetern Nutzfläche unter anderem die Lehrstühle für Organische Chemie I und II, den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie sowie den Lehrstuhl für Lebensmittelchemie.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den ersten Bauabschnitt des Chemikums endlich voll in Betrieb nehmen konnten. Der Gebäudekomplex wird unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern herausragende Möglichkeiten für Forschung auf internationalem Spitzenniveau und beste Voraussetzungen für erstklassige Lehre bieten“, sagt der Präsident der FAU, Prof. Dr. Joachim Hornegger. „Erster Bauabschnitt bedeutet, dass bald der zweite folgen sollte und wir Spitzenforschung und Lehre mit den besonderen Anforderungen der Chemie an einem Ort konzentrieren können. So gelingt es uns hoffentlich, die hohe Innovationskraft am Department noch weiter zu steigern.“
Nachdem sich die Fertigstellung des Gebäudes durch technische Probleme verzögert hatte, konnte der Bau erst verspätet in Betrieb genommen werden: zum Sommersemester 2016 die Büroetagen sowie die Hörsäle, Seminarräume und die Cafeteria, im Laufe des Wintersemesters 2017/2018 dann auch die Labore.
Notwendig wurde der Neubau, weil die Lehrstühle teils in nicht mehr wirtschaftlich sanierungsfähigen Gebäuden in der Henke- bzw. Schuhstraße untergebracht waren. Gleichzeitig trägt die FAU damit den in den vergangenen Jahren zunehmend intensiver gewordenen Beanstandungen der Sicherheitsbehörden Rechnung, die mit wachsendem Nachdruck festgestellt haben, dass die Arbeitsbedingungen in den chemischen Laboren nicht mehr den vom Staat selbst gesetzten Sicherheitsanforderungen gerecht wurden. Ziel der FAU ist es, in absehbarer Zukunft das Department Chemie und Pharmazie im Chemikum an einem Standort im Südgelände in Erlangen zusammenzuführen. Der Antrag und die Detailplanung für den zweiten und letzten Bauabschnitt sind derzeit mit Nachdruck in Arbeit.
„Kreativität und Know-How sind die wichtigsten Rohstoffe unserer Gesellschaft. Mit dem Neubau des Chemikums der FAU leistet Bayern einen wichtigen Beitrag für optimale Forschungsbedingungen in den Naturwissenschaften und in der Grundlagenforschung“, erklärt die Bayerische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Marion Kiechle.
„Mit dem neuen ersten Bauabschnitt des Chemikums bekommt das international erfolgreiche Erlanger Department für Chemie einen neuen Vorzeigebau für Forschung und Lehre auf Weltklasseniveau“, betont Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Junge Menschen hätten durch hervorragende Bildung und Ausbildung die besten Startchancen für eine erfolgreiche Zukunft. Der Minister spricht von einem großartigen Ereignis „mit Strahlkraft für die Region Erlangen-Nürnberg und ganz Bayern“.
Kohlenstoffsysteme und maßgeschneiderte Materialien unter der Lupe
Die Schwerpunkte der Forschung in dem Bau sind vielfältig: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der organischen Chemie widmen sich zum Beispiel der Erforschung von Aufbau, Funktionalisierung und Eigenschaften von unterschiedlichen Kohlenstoffsystemen wie Fullerenen, Kohlenstoffnanoröhren und Graphen. Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich der Chemie von naturverwandten Farbstoffmolekülen, der Erforschung der supramolekularen Wechselwirkung zwischen maßgeschneiderten Komponenten sowie der Entwicklung von steuerbaren chemischen Katalysatoren für die Katalyse organischer Stoffe und für die Beantwortung von biochemischen und medizinischen Fragestellungen.
Den Forschungsschwerpunkt der Pharmazeutischen Chemie bilden sogenannte G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Diese GPCRs sind Angriffspunkte für Wirkstoffe, die für die Arzneitherapie verschiedener Erkrankungen besonders wichtig sind. Durch das Design und die Synthese neuer hochselektiver Wirkstoffe versuchen die FAU-Chemikerinnen und -Chemiker zur Entwicklung besserer und verträglicherer Medikamente beizutragen.
Die wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Lebensmittelchemie beschäftigen sich vor allem damit, die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln zu verbessern. Weiterhin interessiert die Forscherinnen und Forscher die Bioaktivität von Lebensmitteln, insbesondere deren Wirkung auf die Gehirnfunktion.
Für diese Aufgaben stehen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zahlreiche Labore mit modernster Ausstattung zur Verfügung. Schwerpunkt ist hier die spektroskopische Analyse, zum Beispiel die Kernspinresonanzspektroskopie, Kristallstrukturanalyse und die Massenspektrometrie.
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