FAU-Forscher als Mentoren auf FC Bayern-Hackdays
Was haben Fußball, sogenannte Hackathons und Blockchain miteinander zu tun? Erstmal nur wenig. Allerdings hat der FC Bayern München vom 19. bis 22. Januar zu einem mehrtägigen Wettbewerb in die Allianz-Arena geladen. Hier sollen 220 Teams in einem kreativen Umfeld neue Ideen entwickeln und Technologien ausprobieren, damit Fußball-Fans noch mehr von ihrem Verein haben. Mittendrin Dr. Tatyana Shubina und Dr. Thilo Bauer. Die beiden forschen am Computer Chemistry Centre (CCC) der FAU und sind Experten auf dem Gebiet der Blockchain. Sie sind als Mentoren auf den Hackathon eingeladen worden. Wir haben nachgefragt, was ihre Aufgabe vor Ort ist, was Hackathons sind und vor allem was eine Blockchain ist.
Wie kann man sich solch einen Hackathon vorstellen?
Ein Hackathon ist eine Veranstaltung, bei der Teams in einem Wettbewerb antreten, um eine Lösung für ein gestelltes Problem zu finden. Ursprünglich lagen diese Hackathon-Challenges im Hardware- und Softwarebereich, werden mittlerweile aber auch für Designfragestellungen oder die Entwicklung von Geschäftsmodellen ausgerufen. Als Lösung des Problems wird in der Regel ein sehr grober Prototyp akzeptiert, oder manchmal sogar nur eine Idee. Diese sollte dann aber soweit ausgereift sein, dass man sie nur noch umsetzen muss. Es geht also nicht um ein ausgereiftes Produkt, sondern um den Beweis, dass das Problem lösbar ist. Eine Jury wählt aus den Lösungen die eleganteste aus und prämiert sie mit einem Preis, der manchmal ein nennenswerter Geldbetrag sein kann. Meistens besteht er aber einfach darin, sich Sieger nennen zu dürfen.
Was ist Thema dieses Hackathons?
Thema dieses Hackathons ist die Entwicklung neuer, technologiebasierter Erlebnisse und Services für Fußballfans.
Wie sieht ihre Aufgabe dabei aus?
Als Entrepreneure und Technologie-Experten sind wir Mentoren für alle die Teams, die in ihrer Lösung Blockchain-Technologie verwenden wollen. Kurz gesagt können sich die Teams mit allen Fragen an uns wenden, die darauf hinaus laufen, ob ihr Ansatz funktioniert, oder eben auch, wie er verbessert werden kann. Wobei sich das auf beides bezieht, die Technologie und das Geschäftsmodell. Wir helfen den Teams also, dass am Ende ein lauffähiges oder zumindest technologisch umsetzbares Produkt mit einer glaubhaften Fan-Akzeptanz steht.
Sie also als Blockchain-Experten dabei. Was ist eine Blockchain?
Eine Blockchain ist ein digitales Register, in dem Transaktionen eingetragen werden. Der technologische Charme liegt nun darin, dass die Blockchain mathematisch beziehungsweisekryptografisch nicht gebrochen werden kann, und somit die Transaktionseinträge nicht manipuliert werden können. Jede Transaktion wird in einem „Block“ gespeichert und diese Blöcke aneinander gehängt („Chain“), sodass die Transaktionen nahtlos nachverfolgt werden können. Gleichzeitig ist ein Blockchain-System in einem Computernetzwerk verteilt, was es sowohl technisch ausfallsicher als auch inhaltlich glaubwürdig macht.Ein Blockchain-System einigt sich nämlich mittels zuverlässiger spieltheoretischer Algorithmen darauf, welche Transaktionen rechtens sind und damit im Register eingetragen werden. Was die Blockchain-Technologie so enorm wichtig und revolutionär macht, und was bis jetzt leider nur die allerwenigsten verstanden haben, ist, dass es damit zum ersten Mal überhaupt möglich ist, Daten nicht nur de jure, also über „weiches“ Copyright, sondern auch de facto, also technologisch „hart“, zu besitzen.
Informationen:
Dr. Tatyana Shubina
Tel.: 09131/85-20417
tatyana.shubina@fau.de
Dr. Thilo Bauer
Tel.: 09131/85-20417
thilo.bauer@fau.de