Einsicht ins Immunsystem

Körperzellen. Bild: Colourbox.de
Bild: Colourbox.de

DFG fördert Transregio zur Erforschung des Immunsystems mit weiteren 13 Millionen Euro

Grundlegend neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des Immunsystems und ein neuer Therapieansatz zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten: Diese Erfolge kann der Forscherverbund Transregio-SFB TRR130 „B-Zellen: Immunität und Autoimmunität“ vorweisen, dessen Sprecher Prof. Lars Nitschke vom Lehrstuhl Genetik die FAU ist. Um die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Transregio nun für weitere 4 Jahre mit insgesamt 13 Millionen Euro, von denen etwa ein Drittel an die FAU fließt.

B-Zellen sind Teil des menschlichen Immunsystems: Dringen Krankheitserreger in den Körper ein, schütten sie Antikörper aus, die die Eindringlinge bekämpfen. In dem Transregio untersuchen Wissenschaftler der FAU, der Universität Freiburg und der Charité Berlin, was B-Zellen dazu bringt, Antikörper zu produzieren und wie diese ausgeschüttet werden. Sie wollen besser verstehen, wie eine Immunantwort eingeleitet wird. Zweiter Schwerpunkt sind die Fehlfunktionen der B-Zellen: Sie führen dazu, dass Antikörper den eigenen Organismus angreifen. Folge dieser Autoimmunreaktionen können schwerwiegende Krankheiten wie Rheumatoide Arthritis, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) – auch bekannt als Schmetterlingsflechte – oder Multiple Sklerose sein.

Fortschritte bei Therapie von Autoimmunkrankheit SLE

In der ersten Förderperiode haben die Wissenschaftler den sogenannten „B-Zell Antigen Rezeptor“ untersucht, der für die erste Aktivierung von B-Zellen verantwortlich ist. Dabei fanden sie heraus, dass der Aufbau dieses Rezeptors ganz anders ist, als bisher angenommen. Des Weiteren konnten die Wissenschaftler zum ersten Mal den Mechanismus zeigen, wie sogenannte „Gedächtnis“-B-Zellen bei einer wiederkehrenden Infektion eine schnellere und höhere Antikörperausschüttung auslösen: Sie bekommen erhöhte Signale, die sie schneller zu Plasmazellen reifen lassen, die Antikörper in hoher Menge ausschütten.

Bei Autoimmunkrankheiten wie SLE  produzieren die Plasmazellen jedoch Antikörper, die gegen den eigenen Körper gerichtet sind. Auch hier konnten die Wissenschaftler Fortschritte erzielen. Ihnen ist es mit einer neuen Therapie erstmals gelungen, die Plasmazellen in solchen Krankheiten zu töten.

Weitere Informationen:

Webseite des Transregio-SFB TRR130 zum Thema „B-Zellen: Immunität und Autoimmunität“.

Prof. Dr. Lars Nitschke
Tel.: 09131/85-28453
lars.nitschke@fau.de