13. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie

Exkursion zum Windsheimer Becken (Foto: Bernhard Lucke)
Exkursion zum Windsheimer Becken (Foto: Bernhard Lucke)

Die 13. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie hat vom 12. – 14. Mai 2017 in Erlangen stattgefunden.

Mitte Mai fand die 13. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie in Erlangen statt. Gastgeber waren PD Dr. Bernhard Lucke (Institut für Geographie) und Martin Nadler (Bodendenkmalpflege Bayern) sowie das Institut für Ur- und Frühgeschichte (Prof. Dr. Doris Mischka und Prof. Dr. Thorsten Uthmeier). Rund hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele internationaler Gäste, die unter anderem aus Tschechien, Jordanien, Israel und Mexiko angereist waren, diskutierten über die aktuelle Forschung in der Geoarchäologie. Darüber hinaus konnte ein Praxisbezug zu Grabungen in Deutschland hergestellt werden, u.a. durch eine Photogrammetrie-Demonstration und Schulung durch die Geo-Konzept GmbH.

Programm

Ein erster eintägiger Vortragsblock befasste sich mit internationaler Forschung und bot einen guten Überblick über aktuelle Forschungsregionen, -ergebnisse und -methoden aus allen Bereichen der Geoarchäologie und ihren Nachbarwissenschaften. Der zweite Tag widmete sich Projekten aus Deutschland. Dazu kam eine gut besuchte Postersession, während der jedes Poster im stimmungsvollen Rahmen der Antikensammlung der Universität Erlangen kurz vorgestellt und diskutiert wurde. Bemerkenswert war ein Vortrag von Marlen Schlöffel und Steffen Schneider (Uni Osnabrück), die eine Netzwerkanalyse zur Verflechtung der Geoarchäologie in Deutschland durchgeführt hatten.

13. Jahrestagung der Geoarchäologie (Foto: Boris Dreyer)
13. Jahrestagung der Geoarchäologie (Foto: Boris Dreyer)

Die Mitgliederversammlung unter der Leitung der beiden Sprecher Christian Stolz (Europa-Universität Flensburg; Geographie) und Christopher Miller (Archäologie, Universität Tübingen) befasste sich mit der Präsenz des Arbeitskreises auf nationalen und internationalen Tagungen, zwei geplanten gemeinsamen Publikationen und den kommenden Jahrestagungen. Die nächste Arbeitskreis-Tagung wird vom 4. bis zum 6. Mai in München stattfinden. Geplant ist eine Exkursion zwischen Forchheim und Finsing. Der Webmaster des Arbeitskreises, Matthias Czechowski (Uni Tübingen), berichtete, dass der Arbeitskreis im vergangenen Jahr 20 neue Mitglieder hinzugewinnen konnte. Damit liegt die Mitgliederzahl mittlerweile weit über 200.

Die Vielzahl der ausgezeichneten Beiträge führte zu einer anregenden Diskussion über die künftige Ausrichtung und Arbeitsweise des Arbeitskreises, die aber begrenzt werden musste, um genug Zeit für alle Fachbeiträge zu haben. Es ist jedoch geplant sie im Rahmen eines „Forum Geoarchäologie“ fortzusetzen, bei dem junge Geoarchäologen Gelegenheit zum Austausch mit Kollegen der ersten Generation bekommen sollen.

Bei der Posterpräsentation (Foto: Bernhard Lucke)
Bei der Posterpräsentation (Foto: Bernhard Lucke)

Das Rahmenprogramm der Tagung in Erlangen sah ein Icebreaker am Grill vor dem Institutsgebäude vor, außerdem einen typisch fränkischen Abend im Biergarten. Im Vorfeld der Tagung hatte Armin Skowronek (Uni Bonn) über das frühere Nürnberger Reichsparteitagsgelände geführt. Die Tagungsexkursion am letzten Tag führte die Teilnehmer ins nahe Windsheimer Becken, wo neue Erkenntnisse zur Keuper- und Gipskarstarchäologie in verfüllten Dolinen präsentiert wurden.

Auszeichnungen

Die diesjährigen Tagungspreise erhielten Till Kasielke (Uni Bochum) für den besten Vortrag über vermeintliche Schwarzerderelikte in der Hellwegbörde, Wiebke Heinze (Uni Heidelberg) für das beste Poster über keltische Mühlsteinproduktion bei Heidelberg und Elisabeth Solleiro-Rebolledo aus Mexiko für die weiteste Anreise.

Kontakt

PD Dr. Bernhard Lucke
09131 85 – 23305
bernhard.lucke@fau.de